Die Honigmassage ist eine aus dem südöstlichen Russland und Tibet stammende Massage. Sie nutzt die Heilkräfte des Honigs als Nährstoff, Antioxidans und Antiseptikum. Durch die klebrige Eigenschaft wird an Haut und Gewebe gezogen, gezupft und geknetet, wodurch diese besonders gut durchblutet werden. Giftstoffe und Schlacke werden gelöst und über die Haut abgeben.
Wie entsteht Honig?
Grundvoraussetzung für Honig ist Nektar. Besonders die Farbe Gelb signalisiert den Bienen, dass Nektar vorhanden ist. Die Biene saugt den Nektar über den Rüssel auf und transportiert ihn in der Honigblase in den Stock. Gleichzeitig wird die Pflanze durch die Biene bestäubt. Die Stockbienen geben einen bieneneigenen Stoff dazu, sodass der Wassergehalt reduziert wird. Es entstehen Inhibine, welche das Wachstum von Hefe und Bakterien hemmen. Ein Tropfen Nektar wird über den Rüssel ständig herausgelassen und wieder eingesaugt bis ein Wassergehalt von 50% erreicht ist. Dann wird der Nektar auf den Wabenzellen ausgebreitet und durch kräftiges Fächeln mit den Flügeln ein Wassergehalt von 16-18% erreicht. Nun wird der Nektar in den Zellen mittels luftundurchlässigen Wachsschicht überzogen. Sobald eine Wabe voll mit Wachszellen ist, wird sie vom Imker geerntet.

Bienensterben
Wie man weiss gibt es weltweit einen starken Rückgang von Bienenvölkern. Die globalisierte, industriell-technische Landwirtschaft, Monokulturen, Pestizide und weitere Faktoren sind verantwortlich, dass die Bienen keinen geeigneten Lebensraum mehr haben. Auch das ausbleibende Bestäuben durch die Bienen hat fatale Folgen für die Natur und Biodiversität. Ebenfalls wurden Parasiten wie die Varromilbe eingeschleppt, was ein Bienensterben zur Folge hat. Die Wildbienen sind auf der Liste der gefährdeten Arten.
Schon während meiner Massageausbildung war ich sehr skeptisch gegenüber dieser Massage und kann es auch heute nicht mit meinem Gewissen vereinbaren, diese zu praktizieren. Es ist unglaublich, wenn man sich vorstellt, welche Arbeit von den Bienen nötig ist und wie viele Prozesse es braucht bis der Honig gebrauchsfertig ist. Ich lebe gerne im Einklang mit der Natur und soviel Honig für eine Massage zu verschwenden finde ich unverantwortlich gegenüber den Bienen und unserer Umwelt. Honig ist ein kostbares Gut und sollte nicht für eine Massage verwendet werden. Wenn ich mir vorstelle, wie viele Bienen für die Herstellung des Honigs zuständig sind, ist es für mich ökologisch nicht vertretbar, dieses Produkt für eine Massage zu nutzen, obwohl der Honig zweifellos ein Wundermittel und sehr effektiv ist.
